Tuwas Tipi –
gewebte Erzählungen

Doro Seror

Während der Residence im März und April 2022 habe ich Sagen, Märchen und Geschichten recherchiert, die mündlich überliefert wurde. Das Wort Tuwa ist ein weiblicher Vorname bei den Hopiindianern und bedeutet „Erde“ und bezeichnet auch ein Volk, das im russischen Teil der Mongolei lebt. Sie überliefern ihre Gesänge, Geschichten und Bräuche rein mündlich.
Ich habe mit Frauen Kontakt aufgenommen und sie eingeladen, eigene Geschichten zu entwickeln. Im Rahmen von einer 4 tägigen Präsentation im Pathostheater konnten sie diese erzählen, während die ZuhörerInnen an einem gemeinsamen Werk gewebt haben. Die gehörten Inhalte werden durch die Erinnerung der Anwesenden archiviert.
Das dabei entstehende Tipi wurde ausschließlich aus gebrauchter Kleidung gewebt, die ebenfalls Geschichten in sich beherbergen. Das Tipi ist eine simple Behausung, die einen Schutzraum generiert.
Wörter weben sich zu Geschichten, verweben sich mit den Geschichten anderer.

Doro Seror

Als multidisziplinäre Künstlerin arbeitet Doro Seror im Bereich Inszenierungen und Installationen, Performance, Regie, Tanz, Kuration u.v.a.
Sie studierte bildende Kunst an der Akademie der bildenden Künste in München und wurde in Tanz und in Körpertherapie ausgebildet.
Topoi ihrer weltweit gezeigten Arbeiten sind Nachhaltigkeit und Wiederverwertung von Materialien einschließlich ihrer eigenen Kunst, so dass diese einem ständigen Prozess der Erneuerung unterworfen ist.