Sozialistische Bruderstaaten DDR & Kuba

Martin Laun | Niklas Stelbrink | Tomy Suil

Während ihrer Residenz werden die drei Musiker und Performer eine historische Betrachtung des Verhältnisses der beiden Staaten DDR und Kuba vornehmen. 
Die Antragstellenden möchten als Musiker einen musikalischen & kulturellen Zugang suchen. Gab es gegenseitige kulturelle Beeinflussung zwischen den beiden Staaten? Wo könnte diese heute noch zu finden sein? Wie kann eine musikalische Abstraktion von kubanischer Kultur innerhalb der DDR klingen?
Dazu werden sie den Dialog mit der „Initiative 12. August“. Diese setzt sich für Aufklärung eines Vorfalls ein, bei dem in Merseburg zwei kubanische Gastarbeiter gewaltsam ums Leben kamen. Auf kultureller Ebene wollen sie sich mit Unterhaltungsliteratur der DDR beschäftigen und darin Hinweise auf die „kubanisch-ostdeutsche“ Lebensrealität finden. Dabei soll erforscht werden, ob es beispielsweise Kubanerinnen und Kubaner als Romanfiguren in DDR-Literatur gibt und, falls ja, wie diese charakterisiert werden. Auf musikalischer Ebene soll ein Vergleich der Musik, die zwischen den 50er und 90er Jahren in den beiden Staaten gehört wurde, stattfinden. Von Interesse ist dabei, welche Musik wann und wo gehört wurde und ob es Überschneidungen gab. Außerdem wollen die drei Musiker sich selbst mit kubanischer Rhythmik auseinandersetzen. Im ersten Schritt soll dazu Unterricht genommen werden, um die eigene Spielfähigkeit in kubanischen Stilistiken für dieses Vorhaben zu verbessern. In einem weiteren Schritt möchten die drei Musiker ein Klangbild entwickeln, das kubanische Musik in den Kontext der DDR setzt.


Eine #TakeHeart-Residenz von Niklas Stelbrink, Tomy Suil und Martin Laun am WUK Theater Quartier – gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der BKM, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von Neustart Kultur. Realisiert durch das Netzwerk Freier Theater und assoziierte Häuser sowie das flausen+bundesnetzwerk und Bündnis internationaler Produktionshäuser.

Martin Laun

Martin Laun wurde 1993 in Mainz geboren. Seit seiner Kindheit ist er musikalisch aktiv. Mittlerweile kann er auf zahlreiche Auftritte, Studio-Aufnahmen und Engagements mit Bands, Orchester- und Bigband-Formationen oder auf Theaterbühnen zurückblicken. Seine musikalische Comfort-Zone reicht von experimentell-elektronischen Klängen, über Pop-Hits bis zu Klassischer Orchester-Musik. Im Jahr 2017 erhielt er mit einer seiner Formationen den Förderpreis des Landes Sachsen-Anhalts.


Er beschäftigte sich neben der Musik mit verschiedenen Recherchetätigkeiten zu Informations- und Weiterbildungszwecken. Und  wirkte seit 2018 an diversen Audio- und Videoproduktionen, wie Hörspielen, Infotainment-Videos und Musikaufnahmen mit. Am WUK Theater Quartier in Halle hat Martin Laun am Kontrabass seit 2018 unterschiedliche Produktionen unterstützt. Darunter die Reihe „Durst – wir müssen reden“, das Theaterstück „Take me hauser“ sowie diverse Auftritte mit dem „Marody Orchestra“.

Niklas Stelbrink

folgt

Tomy Suil

Tomy Suil ist ein chilenischer Musiker, der seit 2016 in Halle lebt. Er zeichnet sich durch die Vielfalt der Projekte aus, an denen er arbeitet. Er hat sowohl für Tanz- und Theaterproduktionen als auch für Soloprojekte gearbeitet, die von elektronischer Musik bis zu alten lateinamerikanischen Liedern reichen.
Seine letzten Projekte waren: „Müller.Quartett (mit Nachspiel)“, eine Produktion des freien ensemble p&s und „Fötus, der Zufall der Geburt“. Letzteres ist eine Performance aus Theater und Originalmusik, die im Oktober 2021 im WUK Schiff uraufgeführt wurde und seit dem 16. März auf digitalen Plattformen zu hören ist.