Gretel, Judy, Harlekina – sisters of fun

Franziska Merkel

Die Recherchearbeit basiert auf den Fragestellungen, die während meiner letzten Produktionen entstanden sind. Welche komischen weiblichen Figuren gibt es im Handpuppentheater, im Masken- und Clownstheater? Was zeichnet sie aus und wie werden sie zeitgenössisch interpretiert? Tatsache ist, dass sie allesamt
unterrepräsentiert sind und das Missverhältnis überaus deutlich ist. In meiner Arbeit soll es vorrangig nicht um das Warum gehen. Vielmehr reizt es mich, nach ihrer Präsenz überhaupt zu forschen und meine eigene Arbeit diesbezüglich kritisch zu hinterfragen.
Es wird ein Katalog erstellt, um sämtliche Typen der weiblichen komischen Figur zu erfassen. Gelistet werden: Beschreibungen, Attribute, Ursprung etc.. Es soll auch untersucht werden, in welchem Verhältnis sie zur männlichen komischen Figur stehen (wie z.B. Kasper, Pulchinella) und welche Genderstereotypen bedient werden. Ein weiterer Schwerpunkt richtet Fragen direkt an die Szene. Welche Inszenierungen bietet das zeitgenössische Festival- und Theaterprogramm zum Thema? Von der Möglichkeit einen Mitschnitt online zu sichten soll Gebrauch gemacht werden. Außerdem wird anhand der vorangegangenen Recherchearbeit, ein kurzer Fragenkatalog erstellt, um Kolleg*innen zu interviewen. Ein Eigeninterview ist obligatorisch. Geplant ist auch eine Recherche im Puppentheatermuseum Dresden, die Aufschluss zur Gestaltung der weiblichen komischen Figur innerhalb der Sammlung geben soll. Folgende weitere Fragen werden mein Projekt begleiten: Welche Perspektive lässt sich anhand der Recherchearbeit für die Zukunft der weiblichen komischen Figur im Figurentheater/Theater wagen? Und wie stellt sich die feministische künstlerische Verantwortung für mich persönlich dar?

Franziska Merkel

folgt