PARKS: Vergnügungsparks und totalitäre Regime

Carolina Burandt

In der Recherche PARKS möchte ich die Zusammenhänge von Vergnügungsparks und totalitären Regimen untersuchen. Inwiefern ähneln die Paraden, die einmal stündlich durch das Disney Land Paris fahren, denen militärischer Aufmärsche? Welche Prinzipien unterliegen dem Drang und der Faszination Sammlungen zur Schau zu stellen? In der Recherche interessieren mich die Historie und der Ursprung, wie auch Assoziationen und Querverbindungen zu menschgemachten Ökologien. Welcherlei Strukturen bedienen sich diese fragilen, synthetischen soziale wie räumliche Architekturen und inwiefern sind sie ein Abbild bestehender Gesellschaften? Ich möchte die Zusammenhänge von Lust und Leid untersuchen, die koloniale Vergangenheit von Vergnügungsparks hinterfragen und überprüfen, wie viel dieser ehemaligen Macht- und Unterdrückungsstrukturen immer noch Teil dieser scheinbar unschuldigen Vergnügungseinrichtungen sind. Welche Verbindungen lassen sich herstellen zwischen den Strategien mit denen in totalitären Regimen gehandelt wird und denen, die Vergnügungsparks, zugrunde liegen? Diesen Fragen möchte ich in der Recherche durch das Besuchen verschiedener Parks nachgehen, die Vergnügungsmechanismen, die angeboten werden testen und mich auf die Suche nach dem perversen Moment – der Gleichzeitigkeit von Lust und Leid – machen. Die Feldrecherche möchte ich mithilfe von Bild, Text und Ton dokumentieren. Das dadurch entstehende Materialarchiv wird im Verlauf der Recherche stetigen Wandlungen und Anpassungen unterliegen und somit das prozessuale Werden der Auseinandersetzung unterstützen.

Carolina Burandt

Carolina Burandt versteht sich als Raumpflegerin für alternative Gegenwarten und baut performative Installationen und Bühnenbilder. Inhaltlich forscht sie zu Zwischenräumen und -zeiten und Verschränkungen im Sinne des neuen Materialismus und feministischer Theorien. Gemeinsam mit ihrer Schwester Franca Luisa Burandt arbeitet sie unter dem Namen Büro Burandt.