Follow the dopamine
Tanzstück zu ADHS und Neurodiversität
voN Merle | Mischke | Klee
Premiere 02.05.2024
an der Theaterwerkstatt Pilkentafel
Zur Produktion
In „Follow the dopamine“ untersucht das Performancekollektiv Merle | Mischke | Klee ADHS-typische Eigenschaften, wie Begeisterungsfähigkeit, Kreativität oder Empathie, und reflektiert darüber, wie unterschiedlich sich Konzentration, Impulsivität und emotionale Verletzlichkeit anfühlen. Kein Gehirn ist gleich, obwohl das äußerlich nicht erkenntlich ist. Wie lernt man also, nicht von sich auf andere zu schließen? Die drei Performer*innen suchen ein ständiges Miteinander und werden zu einer gemeinsam hüpfenden, tanzenden und ineinander verschlungenen Gruppe, die sich immer wieder selbst befragt: Was heißt es, mit den Bedürfnissen und Fähigkeiten Anderer achtsam umzugehen? Dabei bespielen die Künstler*innen ein interaktives Bühnenbild aus silbernen Röhren und leuchtenden Schläuchen, die an neuronale Verbindungen erinnern und deren Geräusche zum Soundtrack werden. Das Trio gibt sich konzentrationshohen Phasen des Hyperfokus hin und verfällt immer wieder dem Chaos, der Ablenkung und der Erschöpfung.
Die Künstler*innen haben in zahlreichen Interviews mit neurodivergenten Menschen viele Anekdoten sammeln können, die in der Performance Gehör finden. Elena Bulochnikova und Jasiek Mischke leben mit ADHS und gemeinsam mit ihren neurotypischen Kollaborateur*innen reflektieren sie darüber, wie Neurodiversität Freundschaften, (Arbeits-) Beziehungen und unser gesellschaftliches Zusammenleben prägt.
RELAXED PERFORMANCE
Merle | Mischke | Klee lädt auch Menschen zum Theaterbesuch ein, die sich mit der konventionellen Theater-Etikette unwohl fühlen. Diese Aufführung zielt darauf ab, einen entspannten Raum zu schaffen, in dem hörbare Publikumsreaktionen oder -bewegungen erlaubt sind. Zu Beginn der Aufführung betreten alle Zuschauer*innen zunächst den Bühnenraum und können ganz nah an die Bühnenobjekte herantreten. Anschließend verteilt sich das Publikum auf zwei gegenüberliegende Tribünen, um auf Stühlen zu sitzen. Während der einstündigen Vorstellung bleibt die Eingangstür unverschlossen und konstant leuchtendes Publikumslicht macht es möglich, den Saal zu verlassen, eine Pause im ruhigen Foyer einzulegen und jederzeit zurückzukehren. In der Mitte der Aufführung wird es sehr laut und das Licht wechselt abrupt. Thematisch geht es um ADHS im Erwachsenenalter und man hört einige sehr emotionale Geschichten über Neurodiversität auf Englisch und Deutsch. Die Aufführung richtet sich an ein Publikum ab 15 Jahren.
Beteiligte & Förderer
Seit 2018 arbeiten die Tänzer*innen Coralie Merle (CH) und Mark Christoph Klee (DE) sowie der bildende Künstler und Spoken Word Performer Jasiek Mischke (NL/PL) zusammen. Ihre analogen und digitalen künstlerischen Projekte liegen auf dem Spannungsfeld zwischen Tanz, Text und bildender Kunst. Schon “TRIAL AND” (2019) und „Why change? Are you not ok with how things are?“ (2021) sind in der Pilkentafel mit entstanden. Das dritte Bühnenstück wurde für eine Koproduktionsförderung des „Netzwerk Freier Theater“ (NFT) ausgewählt. Merle | Mischke | Klee schaffen häufig Erstbegegnungen zwischen zeitgenössischem Tanz und ihrem Publikum in Schleswig-Holsteins kleinen Dörfern und größeren Städten. Für jedes Projekt suchen sie nach passenden Vermittlungsformaten.
Performance: Coralie Merle, Jasiek Mischke & Mark Christoph Klee / Dramaturgie: Charlotte Mathiessen / Kostüm und Bühnenbild: Elena Bulochnikova / Komposition: Christopher Ramm / Lichtdesign: Manuel Melzer / Produktionsleitung und Öffentlichkeitsarbeit: Mark Christoph Klee / Fotos: Dominik Wiecek
„Follow the dopamine“ ist eine Produktion von Merle | Mischke | Klee in Koproduktion mit der Theaterwerkstatt Pilkentafel Flensburg und dem Netzwerk Freier Theater (NFT). Es wird gefördert vom Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Schleswig-Holstein sowie von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg. Die Vorstellungen werden ermöglicht durch die Hamburgische Kulturstiftung, die Stadt Flensburg und die Stadt Neumünster. Probenaufenthalte werden unterstützt von dem Programm „Zu Gast im M.1.“ der Arthur Boskamp-Stiftung Hohenlockstedt.
Das NFT wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien über das Programm „Verbindungen fördern“ des Bundesverbands Freie Darstellende Künste e.V.