Flüsternd schreien –
Vom Mut, mit brüchiger Stimme zu sprechen

Eine Recherche zu brüchigen Stimmen und dem Sprechen über (Fehl-)Geburten

Franca Luisa Burandt

In „Flüsternd schreien – Vom Mut, mit brüchiger Stimme zu sprechen“ beschäftigt Franca Luisa Burandt sich mit den Erwartungen an Stimmen und dem Sprechen/Schweigen über „Fehlgeburten“. Fehlgeburten sind noch immer ein Tabuthema in unserer Gesellschaft.
Darüber, dass etwa 20 % der Schwangeren den Tod im eigenen Leibe erfahren, wird wenig gesprochen. Das „Totschweigen“ ihres Verlusts erschwert es Betroffenen, sich mit einem Trauma offen auseinanderzusetzen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Die „Stimme erheben“ ist ohne einen (Klang-)Raum dafür schwierig, doch wie Audre Lorde sagte: „Mein Schweigen hatte mich nicht geschützt. Euer Schweigen wird euch auch nicht schützen.(…) Und natürlich habe ich Angst, – ihr könnt es meiner Stimme anhören (…) (A.L. 1977).“
Um von unserem Recht auf Stimme Gebrauch zu machen und unser Inneres allzu Politisches preiszugeben, müssen wir uns von dem Bild einer stets kraftvollen Stimme lösen und unsere ängstlichen, zitternden Stimmen erheben. Diese fragilen und gerade dadurch starken Stimmen möchten in dieser Recherche untersucht und ihnen ein Klangraum verschafft werden. Forschungswerkzeuge werden sein: Gespräche mit betroffenen Personen, Ausüben von Atemtherapie(n), Gesangsunterricht und Lektüre.
Außerdem wird Franca Luisa Burandt das Thema in literarischen oder performativen Essays erforschen und mit Austauschformaten experimentieren.

Ein Recherchevorhaben von Franca Luisa Burandt in Kooperation mit dem Lichthof Theater Hamburg und dem Netzwerk Freier Theater (NFT). Gefördert vom Fonds Darstellende Künste.

Franca Luisa Burandt

FRANCA LUISA BURANDT arbeitet als Physical Actress und Autorin in
Kooperation mit dem BÜRO BURANDT, Verena Steiner, Kattalin Newiger, dem Klabauter Theater, Martina Burandt und dem Omnino Verlag. Ihr momentaner Forschungsschwerpunkt sind nervöse Stimmen und Klangräume für tabuisierte Themen.