Bitter.sweet.home

Bitter.Sweet.Home
am PATHOS München
07.02. – 18.02.2022

Wie kann aus dem Versuch einer kollaborativen Stückentwicklung im „Safer Space“ für BI*POC eine reproduzierbare Methode entstehen, die auf verschiedene Räume übertragbar ist?

Mit dieser und mehr Fragen setze sich das Team von BITTER (SWEET) HOME im Rahmen der NFT-FREIRAUM Residenz vom 7.-18. Februar 2022 am PATHOS München auseinander. Im Mittelpunkt stand dabei die Arbeit am sogenannten B(S)H-WRITERS’ROOM. Seit April 2021 hat ein sechsköpfiger WRITERS‘ ROOM, bestehend aus BI*POC Autor*innen, an neuen Methoden und Inhalten für Theatertexte mit antirassistischer Haltung gearbeitet.

Wie wollen wir miteinander arbeiten?
Welche Strukturen brauchen wir?
Welche Geschichten wollen wir erzählen und für wen?

Während die künstlerischen Räume als Safer Spaces konzipiert wurden, verfolgt das Projekt das Ziel, den Prozess transparent und offen zu gestalten. Dabei stehen, neben der Entwicklung neuer Stoffe, eine erhöhte Sichtbarkeit der Autor*innen genauso im Vordergrund wie der kontinuierliche DISKURS – miteinander und mit der Gesellschaft. In verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen öffneten die Künstler*innen ihre Räume, teilten ihre Erfahrungen und luden ein: zum DISKURS.

Im Rahmen des FREIRAUM stand die Aufarbeitung des Projektes im Fokus und die Übersetzbarkeit des WRITERS‘ ROOM in eine reproduzierbare Methode und Potenziale für weitere Räume und Standorte. Für diese Arbeit war das Team vom 7.-20. Februar 2022 im PATHOS München im FREIRAUM und hat in verschiedenen Einheiten an der Evaluation und Weiterentwicklung gearbeitet.

Der Fokus liegt in der Dokumentation und Übertragung der bisherigen Arbeit. Darüber hinaus wurde ein aktiver Dialog mit dem PATHOS als Kooperationspartner und lokalen Künstler*innen angestrebt.

Bitter (Sweet) Home

B(S)H vereint in aller erster Linie Künstler*innen, die marginalisierten Gruppen zugeordnet werden, und die Blickwinkel, mit denen diese als solche auf die Welt blicken.

Unser Ziel: Wir wollen nachhaltig „empowernde“ Räume für kollaborative Stückentwicklungen schaffen. Räume in denen Narrative und Diskurse entstehen, die aus den unterschiedlichen Sichtweisen, Erfahrungen und Kompetenzen der Menschen schöpfen, die diese „Spaces“ mit Leben füllen.

Wir hoffen dadurch Möglichkeitsräume und Zugangschancen für Menschen zu schaffen, die in institutionalisierten Strukturen wenig oder gar nicht vorkommen.

Der Schwerpunkt liegt aktuell auf der Arbeit in Safer Spaces für BI*POCs und antirassistischen Narrativen. Wir planen unsere Arbeit langfristig auch auf andere Räume auszuweiten (z.B. LGBTQIA+, Inklusion, etc.).

Während wir in den künstlerischen Räumen in Safer Spaces arbeiten, versuchen wir durch und über unsere Arbeit Diskursräume zu erschließen, in denen wir unsere Kunst, Prozesse und Dynamiken antirassistischer Theaterarbeit nach außen tragen.

Julia-Huda Nahas

Initiatorin, Künstlerische Leitung, Regie

Julia-Huda Nahas wurde als Tochter syrischer Eltern 1982 in Neuss geboren. Sie absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Werbekauffrau und arbeitete mehrere Jahre als Projektmanagerin, Vertriebs- und Marketingleitung in der freien Wirtschaft.

2011 entschied sie sich für einen Kurswechsel und das Studium der Kulturpädagogik an der Hochschule Niederrhein, das sie 2015 mit einer Bachelorarbeit zu inklusivem Theater im Rahmen des EU-Projektes »kunst verbind(e)t« abschloss. Neben Arbeiten für städtische Bühnen realisiert sie freie Produktionen und Projekte in wechselnden Kooperationen.

Seit 2020 leitet sie das von ihr initiierte Projekt BITTER (SWEET) HOME. 2021 war sie Mitglied der Auswahljury für das WESTWIND-Festival. 2022 ist sie Teil der Jury für die NRW-Spitzenförderung Kinder- und Jugendtheater. Julia-Huda Nahas arbeitet aktuell als freischaffende Regisseurin, Autorin und Kulturpädagogin mit einem Schwerpunkt auf kollaborativen Schreibansätzen und antirassistischen Narrativen.

Ana Maria Sales Prado

Kommunikation, PR/Öffentlichkeitsarbeit, Fotografin

Ana Maria Sales Prado ist als Teil des B(S)H-Kernteam für alle Themen rund um Kommunikation, Grafik- und Webdesign verantwortlich. Ana Maria Sales Prado (1993) studierte Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste in Berlin und zog 2019 nach Dortmund, um Photographic Studies an der FH Dortmund zu studieren. In ihrer Arbeit als Fotografin beschäftigt sie sich mit Machtverhältnissen und Repräsentationen in der Fotografie, wobei sie ihre eigene fotografische Praxis immer wieder hinterfragt.

Derzeit versucht sie im Rahmen ihrer Masterarbeit durch postkoloniale Strategien und kritische Perspektiven neue visuelle Darstellungsformen für Identität zu finden. Außerdem ist sie Mitglied im Salon der Perspektiven und bei Hauspoststille, wo sie Kompliz:innen zum Austausch über strukturelle Herausforderungen in künstlerischen Bereichen gefunden hat.    

Uta Engel

Produktionsleitung

Uta Engel (Produktionsleitung)
ist als Producerin Teil des B(S)H-Kernteam. Jede künstlerische Arbeit, jedes künstlerische Anliegen beginnt irgendwann mit einer Vision, für dessen Ausgestaltung und Realisierung es unzählige Stunden Arbeit, Angetriebenheit, Weitsicht, Mut, Expertise, Talent und ein gutes Team braucht. Teil dieses Prozesses des Werdens zu sein ist es, was mich antreibt, und zu dem ich als Künstlerin, Produzentin oder als Künstlermanagerin beitrage. Ich bin ausgebildete zeitgenössische Tänzerin und Diplom-Kauffrau und habe in den letzten 15 Jahren unaufhörlich für mich oder andere produziert. Ich bin vielfach produktionserfahren, von der künstlerischen Leitung, der künstlerischen Konzeption und Dramaturgie über die Antragstellung, Projektplanung, Projektkoordination, Budgetverwaltung, Projektabschlüsse, Tourneeplanung, Theater-, Festival-, Veranstaltungskommunikation, Künstlermanagement, Dinge möglich machen, Räume fegen, Bühnenbild tragen, Programmhefte falten, Streit schlichten, motivieren und Kaffee kaufen. Es geht immer darum, dass etwas entsteht und was es dafür braucht. I care about your vision. I care about my vision. I care about the vision.

Rojda Duyan

Projektmitarbeit

Als Teil des B(S)H-Kernteam unterstützt Rojda im Bereich Produktion. Rojda lebt in Bonn, wo sie Deutsch als Zweit- und Fremdsprache und Vergleichende Religionswissenschaft studiert. Als politische Bildungsreferentin sensibilisiert sie in schulischen Workshops zu Rassismus und Diskriminierung. Bei Decolonize Cologne wirkt sie bei der Entwicklung und Durchführung interaktiver Stadtführungen mit. Besonderes Interesse liegt dabei auf der Verwobenheit von Sprache und Kolonialismus, sowie der Konstruktion von Weiblichkeit und deren Auswirkungen bis heute. Neben Arbeit und Studium bewegt Rojda sich in migrantischen und queeren Räumen, kocht, schreibt und liest gerne. Im Team von B(S)H unterstützt sie die Produktionsarbeit.

Miriam Emefa Dzah

Social Media

Als Teil des B(S)H-Kernteam unterstützt Miriam im Bereich Social Media. Miriam Emefa Dzah hat Soziologie und Politikwissenschaft an der University of Cambridge studiert. Zuvor studierte sie in Berlin und arbeitete am Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie. Ihre Essays greifen ihr Interesse für politische Theorie, Postkolonialismus und intersektionale Feminismen auf. Sie ist Stipendiatin des Programms Medienvielfalt Anders der Heinrich-Böll-Stiftung, sowie des Projekts „Fehlt Ihnen/Dir Schiller?“ des Deutschen Literaturarchivs Marbach und erhielt 2020 den Wortmeldungen Förderpreis für kritische Kurztexte und gewann 2022 den Literaturwettbewerb ‚Kolonialismus und seine Folgen in Bremen‘ des Focke Museums.