Neue Residenzförderung für Darstellende Künstler*innen auf Bundesebene knüpft an Erfolge der Netzwerkarbeit an!
Für künstlerische Vielfalt und zugängliche Fördermodelle in den Freien Darstellenden Künsten.
Philipp Amelungsen
Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Netzwerk Freier Theater
Geschäftsstelle
Netzwerk Freier Theater
Holzplatz 7a
D–06110 Halle (Saale)
amelungsen@netzwerkfreiertheater.de
www.netzwerkfreiertheater.de
In den Jahren 2020 bis 2023 wurden, maßgeblich durch Mittel aus #NeustartKultur aber auch durch andere Programme, zahlreiche Residenzförderungen in den Freien Darstellenden Künsten ermöglicht. Durch diese Förderung, die ausschließlich in Kooperation mit Netzwerken Freier Theaterhäuser umgesetzt wurde, erhielten insgesamt über 4.000 Künstler*innen die Möglichkeit Produktionen und Projekte zu realisieren. Damit haben Residenzförderungen maßgeblich zur künstlerischen Vielfalt in den Freien Darstellenden Künsten beigetragen und sich als erfolgreiches, wie zugängliches Förderinstrument bewährt.
Der Fonds Darstellende Künste hat signalisiert, zukünftig eine erprobte Verwaltungsstruktur für ein solches Pilotprojekt zur Verfügung stellen zu können. Es ist eine weitreichende Residenzförderung für Künstler*innen der Freien Darstellenden Künste im Gespräch, die gemeinsam mit in Netzwerken agierenden freien Theatern und Produktionshäusern realisiert werden könnte. Eine Initiative zur Finanzierung geht von einzelnen Bundestagsabgeordneten aus, die sich dafür einsetzen, dass in der Bereinigungssitzung des Bundestags die notwendigen Bundesmittel bereitgestellt und an Netzwerkzusammenschlüsse von Häusern ausgereicht werden können.
Das Netzwerk Freier Theater unterstützt diesen richtungsweisenden und dringend notwendigen Impuls und ist bereit das Pilotprojekt mit der gewonnenen Expertise der vergangenen Jahre zu begleiten. Konkret kann das Netzwerk Freier Theater zusätzlich zu seinen 11 Netzwerk-Theatern zehn weitere mittelgroße Häuser assoziieren und in die Projektbezogene Netzwerkarbeit integrieren. Dies ist innerhalb des NFT bereits während der Pandemie solidarisch erprobt worden. Möglich wird dies durch unsere bestehende, gewachsene Netzwerkstruktur sowie die 2021 mit Mitteln aus dem BFDK-Programm „Verbindungen fördern“ eingerichtete Geschäftsstelle.
Insgesamt könnten so via NFT 21 mittelgroße und via flausen+ 29 kleinere Theater pro Ort bis zu 10 Künstler*innen, das heißt insgesamt 500 Künstler*innen pro Jahr, erreichen und miteinander vernetzten. So wird die lokale Förderung von Theaterproduktionen, Künstler*innen und Theatern durch eine die Bundesländer übergreifende Residenzförderung aus Bundesmitteln nachhaltig potenziert.
Die Pilotphase dieses neuen Residenzprogramms, kann die bestehende bundesweite Netzwerkarbeit von Theaterhäusern für die kommenden Jahre sinnvoll ergänzen. Denn im Rahmen der zweiten Förderphase wird das Programm VERBINDUNGEN FÖRDERN und die Strukturen der darin organisierten Netzwerke in 2024/25 ein für die Netzwerke bedrohliches Absinken erfahren. Eine dritte bislang nicht gesicherte Projektphase für VERBINDUNGEN FÖRDERN ab 2026 gilt es auf den Weg zu bringen, um fünf Jahre Aufbauarbeit nicht zu vernichten. Diese Dritte Phase muss unter finanziell verbesserten und realistischen Bedingungen ermöglicht, sowie eine unverzichtbare und logische Verstetigung der Finanzierung bundesweiter Netzwerkarbeit in den Freien Darstellenden Künsten auf Dauer erkämpft werden. Dafür braucht es das klare Verständnis, dass für VERBINDUNGEN FÖRDERN auf innovative Weise die lokalen und regionalen Förderungen der Kommunen, Städte und Länder, welche an die Künstler*innen und Strukturen vor Ort gehen, nachhaltig in ihrer Wirksamkeit vervielfacht werden, indem Bundesmittel die Ergebnisse dieser lokalen Arbeit überregional verfügbar, erlebbar und wirksam machen.
Wir appellieren an alle Bundespolitiker*innen in diesem Sinne nicht nur über die Mittel der Bereinigungssitzung dieses Pilotprojekt der Netzwerk-Residenzförderung auf den Weg zu bringen, sondern den Dialog mit der BKM zu suchen, um den Auftrag zu formulieren, dass mit VERBINDUNGEN FÖRDERN und dem BFDK nachhaltige Strukturen bestehen, die weiter existieren und substanziell gestärkt werden müssen.
In aller Kürze:
- Das NFT begrüßt ein Pilotprojekt für eine Neuauflage von Residenzförderungen innerhalb von Netzwerken organisierter freier Theater und Produktionshäuser.
- Wir möchten als Netzwerk mit unseren Theatern Verantwortung übernehmen und könnten bis zu zehn mittelgroße Häuser in unsere durch VERBINDUNGEN FÖRDERN geförderten Netzwerkstrukturen einbinden, um gemeinsam eine Residenzförderung zu realisieren. Gemeinsam mit Flausen+ könnten wir 50 kleinere und mittlere Theater vernetzen und somit mehr als 500 Künstler*innen pro Jahr künstlerische Spielräume eröffnen.
- Um Netzwerkarbeit zu ermöglichen und die Kräfte in den Freien Darstellenden Künsten zu bündeln, benötigt es sichere und nachhaltige Strukturen. Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, auch für die Förderphase 2026 Mittel für das Programm VERBINDUNGEN FÖRDERN bereitzustellen.