NETZWERK FREIER THEATER VERGIBT KOPRODUKTIONSFÖRDERUNG NACH BREMEN UND HAMBURG

Pressemitteilung
NFT Netzwerk Freier Theater
20.03.2023

Philipp Amelungsen
Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Geschäftsstelle
Netzwerk Freier Theater
Holzplatz 7a
D–06110 Halle (Saale)

amelungsen@netzwerkfreiertheater.de
www.netzwerk-freier-theater.de

Zum fünften Mal vergibt das Netzwerk Freier Theater (NFT), der bundesweite Zusammenschluss elf freier Theater- und Produktionshäuser, eine Koproduktions-förderung an Künstler:innen und Gruppen in den Freien Darstellenden Künsten. Gefördert wird das Rechercheprojekt „Öl der Erde – wem gehört das Land“ von Helge Schmidt und Team am LICHTHOF Theater Hamburg sowie die postmigrantische und queere Solo-Performance „Paskudnik“ von Tubi Malcharzik an der Schwankhalle Bremen.

Das Netzwerk Freier Theater (NFT) ist ein bundesweiter Zusammenschluss elf freier Theater- und Produktionshäuser in zehn Bundesländern mit Sitz im WUK-Theaterquartier in Halle (Saale). Im Rahmen seiner Fördertätigkeiten ermöglicht das Netzwerk Freier Theater neben regelmäßiger Koproduktionsförderung auch Gastspiele und Residenzen. Die Kooperationsförderung für Künstler:innen und Gruppen der Freien Darstellenden Künstle wird zweimal jährlich durch die künstlerischen Leitungen der elf Netzwerktheater vergeben.

Maximilian Grafe, Co-Geschäftsführer für Netzwerk-Arbeit und Kommunikation, sieht in der Koproduktionsförderung ein wirksames Instrument aktuellen gesellschaftlichen Diskursen einen künstlerischen Raum zu geben:

„Wir freuen uns zwei Arbeiten koproduzieren zu können, die sich auf eine Spurensuche zu den Themen Diversität und Nachhaltigkeit begeben wie sie auch in unserer Netzwerkarbeit zentral sind. Während Tubi Malcharzik an der Schwankhalle Bremen mit ‚Paskudnik‘ die eigene deutsch-polnische Familienbiografie unter einer queeren Perspektive nachgeht, untersucht Helge Schmidt in ‚Öl der Erde – wem gehört das Land‘ am LICHTHOF Theater Hamburg wie Äcker im globalen Süden zu spekulativen Anlageobjekten werden.“

Die Koproduktionsförderung des NFT gibt den Künstler:innen, so Helge Schmidt und Tubi Malcharzik, die Möglichkeit langfristiger und sicherer Planung.

Helge Schmidt, Regisseur:
„Die Koproduktionsförderung durch das Netzwerk Freier Theater (NFT) empfinden wir als Ausdruck von gewachsenem Vertrauen in unsere künstlerische Arbeit durch unsere Produktionspartner:innen. In den vergangenen Jahren haben wir verschiedene Arbeiten an den Netzwerktheatern des NFT zeigen dürfen und konnten dadurch in nachhaltige Produktionszyklen kommen, die über Probezeit und wenige Aufführungstermine hinausgehen. In Anbetracht des massiven Drucks auf die real schrumpfenden Fördertöpfe ist es für uns als Gruppe unumgänglich, die zu wenigen Produktionen, die wir machen, nachhaltiger auszuwerten.“

Tubi Malcharzik, Performer*in, DJ und Dramaturg*in:
„Die Koproduktionsförderung des Netzwerk Freier Theater bietet für uns als Team von ‚Paskudnik‘ ein finanzielles Fundament, das uns Sicherheit gibt, die Produktion realisieren zu können. Gleichzeitig eröffnet sich dadurch ein Raum zum prozessorientierten Arbeiten sowie Zeit, um künstlerische Risiken einzugehen. Gerade in der künstlerischen Auseinandersetzung mit den Schnittstellen von queeren und postmigrantischen Erfahrungen ist dies zentral.“

Die Netzwerktheater LICHTHOF Theater Hamburg und Schwankhalle Bremen stehen den künstlerischen Teams dabei als Produktionshäuser zur Seite.

Matthias Schulze-Kraft – künstlerische Leitung LICHTHOF Theater Hamburg:
„Eine qualitätsvolle, nachhaltige künstlerische Arbeit benötigt auch in den freien darstellenden Künsten Kontinuitäten zwischen Institutionen und freien Künstler:innen. Die Koproduktionsförderung des Netzwerk Freier Theater ist ein wichtiger Baustein und Bestärkung für die langjährige Arbeitsbeziehung von LICHTHOF Theater und FAUST-Preisträger Helge Schmidt.“

Anna K. Becker und Katrin Hylla – künstlerische Leitung Schwankhalle Bremen:
„Die Entwicklung einer Drag-Persona vor dem Hintergrund deutsch-polnischer Geschichte und speziell dem Erbe oberschlesischer Familiengeschichte aus Perspektive der Enkel:innengeneration können wir mit maßgeblicher Unterstützung der Koproduktionsförderung des Netzwerk Freier Theater nun realisieren und begleiten. Wir sehen diesem Prozess mit Spannung entgegen.“

Die geförderten Projekte werden jeweils 2024 Premiere feiern und auch als Gastspiele an weiteren Netzwerktheatern zu sehen sein.