UTOPIE DER NICHTIDENTITÄT

DIVERSITÄT ALS NEUES MODELL SOZIALER ARBEITSTEILUNG

Dr. Michael Hirsch
Philosoph und Kunsttheoretiker / Universität Siegen

Was fehlt politisch wie kulturell in heutigen emanzipatorischen Diskursen und Praktiken?  Es fehlt erstens eine übergreifende gesellschaftspolitischen Vision, die progressive Forderungen und Ideen von Arbeiter:innen-, Frauen-, LGBTQIA*-, Migrant:innen-, Umwelt- und anderen Bewegungen in die Perspektive eines besseren Lebens für alle einschreibt.  Es fehlt zweitens oft am Begehren: der Artikulation des Begehrens und der Phantasie eines wahren Lebens jenseits der aufgezwungenen einseitigen Berufsrollen im Rahmen der herrschenden sozialen Arbeitsteilung.  Drittens, es gibt längst massenhaft andere Lebensweisen: eine unsichtbare Avantgarde gemischter, vielfältiger Existenzen, die aber bisher noch nicht sichtbar genug und ihrer selbst nicht genügend bewusst ist, um eine fortschrittlichere Rolle zu spielen.  Ihre Leitidee wäre weniger ‚Diversität’ im Sinne einer Verteidigung partikularer Identitäten gegen die herrschende Norm als im Sinne einer Utopie der Nichtidentität: Existenzielle, biografische Rollenvielfalt als neue Norm im Rahmen einer anderen Form sozialer Arbeitsteilung.

Ökologische Transformation von Theatern – jetzt! Aber wie?

Lutz Hofmann
Transformationsmanager
Mitglied im Netzwerk Performing4Future / DTHG

In einer Kombination aus Impuls und Workshop werden neue Netzwerke, Denkweisen, und Handlungsleitfäden vorgestellt. Dabei werden sowohl Aspekte der ökologischen wie auch sozialen Transformation betrachtet.

Am Modell des „Green Book“ für Kreislaufwirtschaft in künstlerischen Produktionsstätten diskutieren wir die Möglichkeiten und den Umgang mit Hemmnissen auf dem Weg der Veränderung zu nachhaltig arbeitenden freien Theaterhäusern.

Kunst & Care

Katrin Hylla
Künstlerische Leitung, Schwankhalle Bremen

Künstler*innen mit Care-Auftrag, ob mit Kindern oder zu pflegenden Angehörigen, verschwinden aus den Theatern, weil ihre Sorgearbeit sie von Gastspielen, Produktionen, Theaterbesuchen, selbst der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausschließt. 

Was wir als Theaterhäuser tun können, um diese Ausschlüsse zu verhindern und Bedingungen zu schaffen, die unsere Theater familien*freundlicher  machen und welche Konsequenzen das für Organisation und Ästhetik des ganzen Betriebs hat, darüber würde ich gerne im Rahmen der Pop Up Akademie des NFT Netzwerks mit euch sprechen und an konkreten Modellen und Vorschlägen arbeiten.

Wege der Inklusion und Diversität im Kunstbetrieb

Anne-Cathrin Lessel


Künstlerische Leiterin & Geschäftsführerin LOFFT – DAS THEATER
Mitgründerin der FORWARD DANCE COMPANY

2019 gründete das LOFFT seine hauseigene FORWARD DANCE COMPANY (FDC), die erste dauerhaft in Sachsen arbeitende professionelle Tanzcompany, in der Tänzer*innen mit normativen und nicht-normativen Körperlichkeiten unter professionellen Bedingungen zusammenarbeiten.

Die Tanzcompany hat sich zum Ziel gesetzt, ästhetisch und diskursiv etablierte Denkweisen und Machtverhältnisse zu hinterfragen und unerforschtes Tanzvokabular zu entdecken. Die Entwicklung der FDC steht dabei regelmäßig vor sehr besonderen Herausforderungen. Unsere gemachten Erfahrungen zu Hürden und Potentialen auf dem Weg zu einem inklusiven, diversen Theaterhaus und Kunstprogramm werden mit den Anwesenden geteilt.

Die Anti-Rassismus-Klausel

Golschan Ahmad Haschemi
Kulturwissenschaftlerin Performerin

Rassismus ist ein gesamtgesellschaftliches und strukturelles Problem. Davon sind auch Kunst- und Kulturinstitutionen wie Theater nicht ausgenommen. Dabei sollten diese Institutionen gerade durch ihren kulturellen Auftrag eine klare rassismuskritische Haltung einnehmen und in ihrer Arbeit umsetzen. Das bedeutet, bewusst und konsequent im Umgang mit rassistischen Vorfällen in der eigenen Institution zu handeln. Und es bedeutet, die notwendigen Maßnahmen und Tools im eigenen Haus zu etablieren, um angemessen auf rassistische Vorfälle reagieren zu können sowie die eigene institutionelle Position und die interne Organisation kritisch zu reflektieren.

Maßnahmen, um wirksam gegen rassistische Äußerungen und Übergriffe am Theater vorzugehen, bietet die Anti-Rassismus-Klausel. Die Anti-Rassismus-Klausel ist von der Regisseurin Julia Wissert und der Rechtsanwältin und Dramaturgin Sonja Laaser entworfen und u.a. gemeinsam mit Golschan Ahmad Haschemi weiterentwickelt worden. Sie kann genutzt werden, um im Rahmen eines Vertragsverhältnisses Beteiligte vor rassistischen Äußerungen und Übergriffen durch Mitarbeiter_innen der_des Auftraggeberin/s zu schützen.

Die Anti-Rassismus-Klausel

Golschan Ahmad Haschemi
Kulturwissenschaftlerin Performerin

Rassismus ist ein gesamtgesellschaftliches und strukturelles Problem. Davon sind auch Kunst- und Kulturinstitutionen wie Theater nicht ausgenommen. Dabei sollten diese Institutionen gerade durch ihren kulturellen Auftrag eine klare rassismuskritische Haltung einnehmen und in ihrer Arbeit umsetzen. Das bedeutet, bewusst und konsequent im Umgang mit rassistischen Vorfällen in der eigenen Institution zu handeln. Und es bedeutet, die notwendigen Maßnahmen und Tools im eigenen Haus zu etablieren, um angemessen auf rassistische Vorfälle reagieren zu können sowie die eigene institutionelle Position und die interne Organisation kritisch zu reflektieren.

Maßnahmen, um wirksam gegen rassistische Äußerungen und Übergriffe am Theater vorzugehen, bietet die Anti-Rassismus-Klausel. Die Anti-Rassismus-Klausel ist von der Regisseurin Julia Wissert und der Rechtsanwältin und Dramaturgin Sonja Laaser entworfen und u.a. gemeinsam mit Golschan Ahmad Haschemi weiterentwickelt worden. Sie kann genutzt werden, um im Rahmen eines Vertragsverhältnisses Beteiligte vor rassistischen Äußerungen und Übergriffen durch Mitarbeiter_innen der_des Auftraggeberin/s zu schützen.